Aktuelles
aus dem Tarifdschungel
Tiscali
kauft Nextra Deutschland
Tschechien
vergibt UMTS-Lizenzen mit deutlichem Abschlag
Kunden von
Quam auch aus einigen Festnetzen unerreichbar
Der paneuropäische Internet-Serviceprovider Tiscali will Nextra GmbH, die deutsche ASP-Tochter es norwegischen Telekommunikationskonzerns Telenor, für 5 Millionen Euro in bar kaufen. Die Integration soll von technischer Seite aus schon im ersten Quartal des nächsten Jahres abgeschlossen sein, meldeteder ISP
Tschechien
vergibt UMTS-Lizenzen mit deutlichem Abschlag
Freitag 14. Dezember 2001, 18:59 Uhr
Prag (Reuters) - Die tschechische Regierung hat lediglich zwei der ursprünglich
geplanten drei Lizenzen für die neue Mobilfunkgeneration UMTS vergeben und
dabei einen weit niedrigeren Preis erzielt, als sie zuvor erhofft hatte. Die
tschechische Telekommunikationsbehörde CTU teilte am Freitag in Prag
mit, die Tochter der Deutschen Telekom, Radiomobil, sowie das
Gemeinschaftsunternehmen von Verizon, AT&T Wireless und Cesky Telecom,
Eurotel, hätten den Zuschlag für eine Lizenz erhalten. Der dritte
Mobilfunkanbieter in Tschechien, Cesky Mobil, hatte sich nicht um eine Lizenz
beworben.
Eurotel erwarb die Lizenz für eine knapp über dem Mindestgebot liegende Summe
von 3,535 Milliarden Kronen. Radiomobil bot 3,861 Milliarden Kronen (rund 231
Millionen DM) und sicherte sich damit im derzeit gängigen Mobilfunkstandard GSM
weiteres Frequenzspektrum zum Netzausbau. Jeweils eine Milliarde Kronen sind von
den Unternehmen sofort an den Staat zu bezahlen, der Rest soll verteilt über
die nächsten zehn Jahre beglichen werden. Ursprünglich hatte die tschechische
Regierung gehofft, mit 20 Milliarden Kronen rund dreimal so hohe Einnahmen aus
der Lizenzvergabe zu erzielen. Die Erlöse bei der Vergabe von UMTS-Lizenzen
sind in den vergangenen eineinhalb Jahren deutlich rückläufig gewesen, da in
der Telekom-Branche ein deutlicher Preisverfall eingesetzt hatte
Kunden
von Quam auch aus einigen Festnetzen unerreichbar
Freitag 14. Dezember 2001, 17:49 Uhr
- von Hendrik Sackmann -
Frankfurt (Reuters) - Die vom Großteil der Mobilfunknutzer in Deutschland nicht direkt erreichbaren Kunden den neuen Mobilfunkanbieters Quam können auch aus einigen Festnetzen nicht angerufen werden. Ein Quam-Sprecher sagte am Freitag in München, die eigenen Kunden seien aus den Netzen einiger Stadtnetzbetreiber sowie aus den Netzen von Arcor und von Colt noch nicht erreichbar. Zum Zeitpunkt, wann die Quam-Kunden auch aus diesen Festnetzen angerufen werden können, machen Quam und die Festnetzfirmen unterschiedliche Angaben.
Die von der spanischen Telefonica und dem finnischen Telekom-Konzern Sonera
kontrollierte Quam ist als fünfter Mobilfunkanbieter in Deutschland das
kleinste Branchenunternehmen. Nach Angaben aus Branchenkreisen wurden erst
wenige hundert Kunden gewonnen. Auf Grund technischer Probleme bei der
Zusammenschaltung mit anderen Telekommunikationsnetzen sind Quam-Kunden bislang
nicht für Gespräche oder Datenübertragungen aus den beiden führenden
Mobilfunknetzen in Deutschland, D1 T-Mobil und D2 Vodafone, erreichbar.
Umgekehrt können Quam-Kunden im In- und Ausland über einen Vertrag mit der
Deutschen Telekom jedes Fest- und Mobilfunknetz anwählen. Aus Protest gegen
einen aus Sicht von Quam angeblich bewusst von D1 und D2 vor Beginn des
Weihnachtsgeschäft erschwerten Marktstart stellte die Firma am Dienstag den
Verkauf in seinen rund 15 Läden weitgehend ein.
Nahezu einstimmigen Branchenangaben zufolge ist ausnahmslos der Neueinsteiger
dafür verantwortlich, dass das Quam-Netz nur teilweise freigeschaltet ist und
die Kunden nur eingeschränkt erreichbar sind. "Quam hat keine Technik und
kein ordentliches Personal - bei denen herrscht Chaos", sagte ein
Branchenkenner. Andere Branchenexperten verweisen darauf, dass Quam die
Zusammenschaltungen viel zu spät bei den Netzbetreibern beantragt habe, um die
Erreichbarkeit seiner Kunden zum Marktstart sicherzustellen. Dies bestreitet
Quam.Hingegen teilte der Festnetz- und DSL-Anbieter Colt am Freitag mit, trotz
eines Angebots zur Zusammenschaltung mit dem Colt-Netz bestehe von Seiten Quams
"derzeit kein Interesse an einer Zusammenschaltung - frühestens im ersten
Quartal 2002". Hingegen sagte der Quam-Sprecher, es sei noch vor
Weihnachten mit einer Zusammenschaltung mit dem Colt-Netz zu rechnen. Der
gleiche Zeitraum gelte für Arcor, sagte er. Eine Arcor-Sprecherin erläuterte:
"Wir versuchen, das vor Weihnachten zu schaffen. Spätestens wird es Ende
Dezember."Die stark eingeschränkte Erreichbarkeit seiner Kunden wird den
nach Branchenangaben schleppenden Marktstart von Quam zusätzlich belasten.
Angaben aus mit der Vertriebssituation vertrauten Branchenkreisen zufolge hat
Quam zwischen dem Verkaufsstart am 22. November und der Einstellung der
Verkaufsaktivitäten in dieser Woche über seine eigenen Vertriebskanäle nur
372 Vertrags- und Prepaid-Kunden gewonnen.
Ein Quam-Sprecher hatte auf Anfrage keine Aussagen über die bislang gewonnene
Kundenzahl gemacht, jedoch auch eine in einem Zeitungsbericht genannte Zahl von
weit weniger als 20.000 Kunden nicht kommentieren wollen. Bei Branchenexperten
wird die angebliche Zahl von 20.000 als völlig überhöht bewertet. So zählte
der nächstgrößere Quam-Konkurrent Viag Interkom im gesamten dritten Quartal
dieses Jahres 15.000 Neukunden. Der drittgrößte Mobilfunkanbieter und
Funknetz-Partner von Quam, E-Plus, gewann im gleichen Zeitraum rund 10.000
Kunden hinzu.